Die Brain Week Bern 2025 fand ihren traditionellen Abschluss in einer Podiumsdiskussion zum Thema «Mythen & Wahrheiten». In der gut besuchten Alten Aula der Universität Bern wurde Interessierten viel Wissenswertes rund um die Hirngesundheit präsentiert und mit Irrtümern und Fehlinformationen aufgeräumt.

Brain Week 2025, Universität Bern

Bei der Brain Week oder auch Woche des Gehirns handelt es sich um eine internationale Veranstaltungsreihe, die sich der Aufklärung über das Gehirn, seinen Funktionen und Erkrankungen widmet. Organisiert wird die Brain Week in Bern von den Klinischen Neurowissenschaften (CNB) der Universität Bern. Sie bietet ein vielfältiges Programm mit Vorträgen, Filmvorführung und Podiumsdiskussion, die sich an ein breites Publikum richten – von Fachleuten bis hin zu interessierten Laien. Die Themen reichen von Gedächtnis und Bewusstsein über psychische Gesundheit bis hin zu aktuellen Fortschritten in der Hirnforschung.

Zum vollständigen Programm der Brain Week 2025

Abschlussabend mit Podiumsdiskussion

Wie in jedem Jahr schloss die Brain Week Bern auch in diesem Jahr mit einem offenen Podiumsdiskussionsabend. Dieser fand am Donnerstag, dem 13.03.2025 am frühen Abend statt. In der gut besuchten Alten Aula der Universität Bern waren als Redner 5 Ärztinnen und Ärzte aus der Neurologie, Neurochirurgie, Neuropsychiatrie, Psychologie und Sportwissenschaft geladen. Durch den unterhaltsamen Abend führte Privatdozentin Dr. Maria Stein, Fachpsychologin für Psychotherapie.

Die Themen waren dabei breit gefächert: Von Schlafgesundheit (Prof. Dr. Leila Tarokh) über die Entstehung und Verarbeitung von Schmerzen (PD Dr. med. Andreas Nowacki) bis hin zu Gleichgewicht (Dr. Corina Schöne), der Verbindung zwischen Bewegung und psychischer Gesundheit (Prof. Dr. Claudio R. Nigg) sowie Gedächtnisleistung und -training (Prof. Dr. med. Bogdan Draganski) – ein breites Spektrum an spannenden Einblicken war vertreten. 

Es war ein bereichernder Abend, der von vielen interessanten Diskussionen und Gesprächen geprägt war.

Redebeitrag der Neurochirurgie

Von der Universitätsklinik für Neurochirurgie des Inselspitals Bern sprach PD Dr. med. Andreas Nowacki zum Thema «Schmerzentstehung». In seinem Kurzvortrag zum Mythos «Schmerzen haben immer einen organischen Ursprung» zeigte er auf, dass das in der Realität nicht so ist, da zahlreiche Faktoren zur Schmerzentstehung und -verarbeitung beitragen, was die Therapie mitunter sehr schwierig machen kann. 

Während die meisten Schmerzen durch eine tatsächliche Gewebeschädigung (z. B. Schnittwunde, Entzündung, Knochenbruch) ausgelöst werden, werden neuropathische Schmerzen durch eine Schädigung oder Fehlfunktion des Nervensystems verursacht. Hier nannte Andreas Nowacki beispielsweise schwer therapierbare Schmerzen nach einem Schlaganfall oder Phantomschmerzen in einem amputierten Gliedmass. Gerade auch bei chronischen Schmerzen spielen oft mehrere Faktoren eine Rolle, darunter auch eine veränderte Schmerzverarbeitung im Gehirn. Das bedeutet, dass Schmerz auch ohne erkennbare körperliche Ursache als real empfunden werden kann.
 

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