Stereotaktische Biopsie

Bei einer stereotaktischen Biopsie handelt es sich um ein hochpräzises Verfahren, mit dem selbst Veränderungen, die tief im Gehirn liegen, millimetergenau erreicht und kleine Gewebeproben sicher entnommen werden können – bei minimalem Risiko für die Patientinnen und Patienten.

Diagnosestellung

Bei der Diagnose eines Hirntumors anhand bildgebender Verfahren wie Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT) ist häufig unklar, ob es sich um einen hirneigenen Tumor (primärer Hirntumor) oder um eine Metastase eines anderen Tumors handelt. Eine exakte Gewebeuntersuchung (Biopsie) ist entscheidend, um die Tumorart sicher zu bestimmen und eine zielgerichtete, wirksame Behandlung zu planen.

Stereotaktische Biopsie

In Fällen, in denen eine Läsion tief im Gehirn liegt, sich in einem sensiblen Areal befindet oder sehr klein ist, stellt die stereotaktische Biopsie die sicherste und präziseste Methode zur Gewebegewinnung dar.

Stereotaktische Verfahren sind hochpräzise neurochirurgische Techniken, mit denen selbst tief liegende Läsionen millimetergenau erreicht werden können – bei gleichzeitig minimalem Risiko für die Patientinnen und Patienten.

Die Durchführung erfolgt mithilfe eines Stereotaxierahmens oder eines robotergestützten Stereotaxiesystems. Beide ermöglichen es, jeden Punkt im Gehirn präzise anzusteuern.

Ablauf des Eingriffs

Der Eingriff ist minimal-invasiv:

  • Es werden ein kleiner Hautschnitt und eine Schädelbohrung von wenigen Millimetern Durchmesser vorgenommen.
  • Über eine Stereotaxienadel werden mehrere Gewebeproben aus dem Zielgebiet entnommen.
  • Diese Proben werden anschliessend mikroskopisch durch die Pathologie untersucht, um eine eindeutige Diagnose zu stellen.

Kombination mit Lasertherapie (LITT)

Im selben Eingriff kann bei ausgewählten Patientinnen und Patienten eine Lasersonde eingeführt werden, um das Tumorgewebe gezielt zu veröden. Dieses Verfahren nennt sich LITT (Laser Interstitial Thermal Therapy).

Die Behandlung erfolgt unter MRT-Kontrolle, wodurch die Grösse und Wirkung der thermischen Läsion in Echtzeit überwacht und angepasst werden kann.

So lassen sich bestimmte Tumoren minimal-invasiv, präzise und gewebeschonend behandeln.

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