Der Schweizerische Nationalfonds (SNF) fördert das gemeinsame Forschungsprojekt CABLE (Cortico-cortical evoked potentials for Assessing Brain Language Engagement) von Prof. Dr. med. Kathleen Seidel (Neurochirurgie, Inselspital Bern) und Prof. Riki Matsumoto (Neurologie, Universitätsklinikum Kyoto) mit CHF 298’000. Die hochkompetitive Förderung ist Teil des bilateralen SNF–JSPS-Programms und unterstützt wegweisende Forschung zur Kartierung von Sprachnetzwerken im menschlichen Gehirn.
Von insgesamt 181 förderberechtigten Eingaben wurden lediglich zehn Projekte bewilligt – eine Erfolgsquote von nur 5,52 Prozent. Die Evaluation der Gesuche erfolgte durch die Japan Society for the Promotion of Science (JSPS).
Das Projekt CABLE untersucht kortikokortikale evozierte Potenziale (CCEPs) als innovatives Instrument, um die Repräsentation und Vernetzung von Sprachfunktionen im Gehirn besser zu verstehen. Durch die Kombination klinischer Neurophysiologie mit moderner neurochirurgischer Forschung sollen Sprachnetzwerke besser kartiert und damit die Sicherheit und Präzision neurochirurgischer Eingriffe erhöht werden.
Unter der Leitung von Prof. Seidel in Bern und Co-Leitung von Prof. Matsumoto in Kyoto vereint das Projekt ein multidisziplinäres Team, darunter Prof. Maxime Baud (Neurologie, Inselspital) und Prof. Benjamin Victor Ineichen (Department of Clinical Research, Universität Bern). Im Rahmen des Projekts wird Dr. Jonathan Wermelinger (Neurochirurgie, Inselspital Bern) für einen einjährigen Forschungsaufenthalt nach Kyoto reisen, um bei dem Pionier der Methode Prof. Matsumoto die spezialisierte Signalanalyse der CCEPs zu erlernen.
Die Förderung beginnt am 1. März 2026 und ermöglicht eine dreijährige Zusammenarbeit, die die wissenschaftliche Partnerschaft zwischen der Schweiz und Japan stärkt und das Verständnis der sprachbezogenen Hirnnetzwerke entscheidend voranbringen soll.
